„Sprache ist das Tor zur Welt,
Literatur der Schlüssel, sie zu verstehen.“

Norbert Ullrich, Deutschlehrer und Fachbereichsleiter i. R. für das Fach Deutsch an der Luise

Sprache öffnet Türen

Dieses Zitat verdeutlicht: Sprache ist das entscheidende Instrument, das unseren Schüler/-innen Türen öffnet, die sie umgebende Welt mit ihren unterschiedlichen Phänomenen zu erkennen, darüber zu sprechen und zu schreiben.

Doch nicht nur im Fach Deutsch erfassen unsere Schüler/-innen mit Hilfe von Texten Motive menschlichen Handelns. Im Fach Mathematik dient ihnen die Sprache dazu, mathematische Phänomene oder Rechenoperationen zu erfassen und auch in allen weiteren Schulfächern ist der Zugang zu spezifischen Fachinhalten die Sprache.

Bildung- versus Alltagssprache

Um unseren Schüler/-innen die bestmögliche sprachliche Förderung zukommen zu lassen, muss allen am Lernprozess Beteiligten bewusst sein, dass es sich bei der in der Schule genutzten Sprache um eine spezifische Sprache handelt, die sogenannte „Bildungssprache“. Diese unterscheidet sich deutlich von der gesprochenen Alltagssprache der Jugendlichen.

Dies erklärt sich daraus, dass in der Schule Wissen besonders über Texte vermittelt wird.

Die im Unterricht auch mündlich angewandte Sprache ist in erster Linie eine Form der Schriftsprache. Sie enthält Fachsprache, ist logisch, sehr abstrakt wie komplex, insgesamt verallgemeinernd und wird dazu mit jedem Schuljahr komplexer und schwieriger. Somit unterscheidet sich die Bildungssprache deutlich von der von uns allen im Alltag gesprochenen Sprache.

Erlernen und beherrschen unsere Schüler/-innen diese „Bildungssprache“ nicht, können sie die Fach- und Sachinhalte der Fächer nicht angemessen erfassen, denn – mit den Worten der Autorin Ingeborg Bachmann gesprochen – „Wofür ich keine Sprache habe, darüber kann ich nicht reden.“