Am 8. April besuchten wir mit unserer Klasse das Hospiz Ricam in Berlin-Neukölln. In einem Hospiz leben Menschen, die schwer krank sind und ihre letzte Lebenszeit dort verbringen. Sie werden medizinisch, seelisch und menschlich betreut. Der Besuch hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Menschen bis zum Schluss ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Die Atmosphäre war ruhig und gleichzeitig sehr eindrucksvoll.
Während unseres Besuchs spürte ich sofort die besondere Stimmung. Es war eine Mischung aus Ruhe und Respekt, die mich sehr berührt hat. Besonders beeindruckt hat mich, wie viel Wert auf die Selbstbestimmung der Gäste gelegt wird – sie entscheiden, was sie essen, wann sie Besuch bekommen und wie sie ihr Zimmer gestalten, um sich wohl zu fühlen.
Der Garten und die Terrasse waren für mich ein weiteres Highlight. Dort wird gefeiert, gegrillt oder einfach die Sonne genossen. Es war bewegend zu sehen, dass trotz der schweren Krankheit der Lebenswille der Menschen nicht verloren geht. Das Essen wurde fast täglich frisch zubereitet und auch auf individuelle Wünsche der Gäste wurden stets Rücksicht genommen.
Der Besuch war emotional für mich. Ich habe viel über den Umgang mit Krankheit und Tod gelernt und verstanden, wie wichtig es ist, den Menschen in ihrer letzten Lebensphase Mitgefühl und Nähe zu zeigen. Es war traurig zu wissen, dass viele Gäste bald gehen werden, aber gleichzeitig schön, dass sie in der Atmosphäre des Respekts und der Fürsorge leben konnten.
Der Besuch hat mich nachdenklich gemacht. Ich habe verstanden, wie wichtig es ist, den Menschen auch am Ende ihres Lebens Würde und Nähe zu geben. Diese Erfahrungen haben meinen Blick auf das Leben und den Tod verändert.
Lina Hamada, 10b