Weißt du eigentlich wo dein Smartphone herkommt, wie und unter welchen Bedingungen es produziert wird?

Falls nicht, dann ist jetzt der ideale Moment, darüber nachzudenken.

Die Klassen 10a und 10c durften dies in Form eines spannend und informativ gestaltetem Projekttag in Erfahrung bringen.

Zu Beginn wussten wir natürlich alle nicht, was wir zu erwarten haben, weshalb es eine positive Überraschung war.

Uns wurde der Teil eines Teams von geschultem Fachpersonal zur Verfügung gestellt um dieses Thema genauer zu erarbeiten.

Im Laufe des Projekttages wurde die Klasse in kleinere Gruppen eingeteilt, welche individuelle Fragen beantworteten und am Ende präsentieren mussten. Anschließend wurde noch ein Diskussion geführt, wie man mehr Menschen auf das Thema aufmerksam machen könnte.

Das Fachpersonal hatte die nötigen Informationen und Materialien schon präpariert, bereit deren Wissen an uns weiterzugeben.

Es begann mit einer gut strukturierten Powerpoint Präsentation und einer an uns Schüler ausgeteilte Übersicht Afrikas.

Mit dieser kleinen Übersicht, besprachen wir das Land, das den wichtigsten Rohstoff liefert: die demokratische Republik Kongo!

Die demokratische Republik Kongo liegt in Zentralafrika und dort wird der wichtigste Rohstoff eines Smartphones ausgegraben. Der wohl wichtigste und seltenste Rohstoff für ein Smartphone ist Coltan.

Coltan ist ein Metall der „seltenen Erden“ , wird in Kondensatoren des Smartphones verbaut und ohne dies würde keines unserer Smartphones funktionieren.

Allerdings sind die Arbeitsbedingungen in den Minen Kongos sehr miserabel, da alles von Hand von Kindern und Jugendlichen abgetragen wird. Die Arbeiter arbeiten bis zu 12 Stunden täglich und es passiert häufig, dass bei dieser Arbeit auch Menschen ums Leben kommen. Der Lohn, der den Menschen gezahlt wird ist so niedrig, dass er kaum nennenswert ist. Zudem werden die Minen von den Rebellen kontrolliert.

Die Rebellen führen durch die Einnahmen des Verkaufes von Coltan ihren Bürgerkrieg weiter und finanzieren sich davon Waffen. Natürlich stellt sich jetzt die Frage, ob die Arbeiter das Angebot, in einer dreckigen Mine zu arbeiten, nicht einfach ablehnen können. Leider können sie das nicht, da das Bildungsangebot in der demokratischen Republik Kongo sehr schlecht ist und sie darauf angewiesen sind.

Es gibt allerdings eine Möglichkeit nachzuweisen woher das Coltan einer Firma (z.B. Apple) stammt. An dieser Möglichkeit arbeitet die Bundesagentur für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. Sie können kontrollieren, ob das Coltan staatlichen Ursprungs ist oder durch Rebellen kontrolliert wird.

Wir allerdings sind auch für den Bürgerkrieg in der demokratischen Republik Kongo mitverantwortlich, denn durch den Kauf des Coltans von Firmen, die Smartphones herstellen, welche wir dann kaufen, unterstützen wir durch den Kauf die Rebellen und somit auch den Bürgerkrieg.

Es klebt also nicht nur Aluminium, Glas und Coltan an unseren Handys, sondern auch Blut!

Alles in allem war dies ein produktiver und sehr aufschlussreicher Projekttag. Er war außerdem sehr interessant, da dies doch ein Thema ist, über was viel zu wenig gesprochen wird.