„Auf einmal war es still“ – das Thema unseres diesjährigen Erzählwettbewerbs hätte als Motto auch zum großen Finale am 21. Juni gepasst. Denn als die sechs Finalisten ihre Geschichten live vor dem gespannten Publikum und der aufmerksamen Jury lasen, war es auf einmal mucksmäuschenstill im Raum.

Zur Erinnerung: Seit vielen Jahren findet am Ende jedes Schuljahres unser Erzählwettbewerb statt. Ein Thema, das viel Spielraum für eure Fantasie lässt, wird im Schulgebäude ausgehängt. In diesem Jahr wurden von Schülerinnen und Schülern aus fast allen Jahrgängen ca. 35 Geschichten eingereicht. Aus diesen Texten wurden wie immer die besten für den Vortrag im Finale ausgewählt. Die Jury, diesmal drei Lehrkräfte und drei Schülerinnen aus dem Wahlpflichtkurs Deutsch, musste sich dann für die drei Gewinner*innen entscheiden. Die Geschichte und der Vortrag gehen dabei jeweils etwa zur Hälfte in die Bewertung ein.

Im Publikum sitzt  jedes Jahr eine andere Klasse, diesmal war es die 7a. Außerdem dürfen alle Finalisten jeweils zwei Unterstützer mitbringen.

Unsere Welt ist in Aufruhr und alles ständig in Bewegung. Immer scheint es laut zu sein, nie kommen wir wirklich zu Ruhe. Und dennoch gibt es diese Momente – selbst in der Schule, im Fußballstadion und sogar im Krieg -, in denen plötzlich alles stillzustehen scheint. „Auf einmal war es still“ … Das Thema des Erzählwettbewerbs hat eure Fantasie angeregt und euch zu Geschichten inspiriert, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Manche sind spannend wie ein Krimi, andere berührend und voller Gefühl, aber fast alle sind fesselnd und toll geschrieben. Die Auswahl der Gewinner war deshalb auch diesmal eine große Herausforderung.

Ins Finale schafften es diesmal:

Ecrin Karal (7a), in deren Geschichte eine anonyme Nachricht auf dem Handy Spannung und Erwartung weckt. Manchmal ist es seltsam, wie Freundschaften entstehen. Und noch viel seltsamer, wie sie wieder enden.

Fesselnd erzählt Felicitas Grohmann (7b) vom Verschwinden eines Menschen und von der verzweifelten Suche nach dieser Person. Richtig gefährlich wird es aber erst, als sich herausstellt, dass es sich hier um eine Entführung handelt.

Yasmin Karout (9a) hat eine Geschichte voller Fragezeichen geschrieben. So ist das nun mal, wenn man sich nicht sicher ist, wie es um eine Beziehung bestellt ist. Zwischen Zweifel und Hoffnung bewegt man sich voneinander weg und wieder aufeinander zu.

Pheline Abraham (9b) schafft es, eine Tote zum Leben zu erwecken, als sei das das Normalste, was einem passieren kann. In ihrer Geschichte geht es um Wut und Nachsicht, Erinnerung und Versöhnung.

Die Geschichte von Jannis Nickel (9b) handelt von einer Freundschaft, die dem Erzähler seinen schwierigen Alltag erträglich macht. Wie schön es ist, jemanden an seiner Seite zu wissen, auf den man sich immer verlassen kann. Wenn es denn wirklich so wäre.

Bei Luise Merke (9c) ist es ausgerechnet ein Musiker, der von der Stille überfallen wird. Plötzlich taub – wie lässt sich das aushalten für einen, dessen ganzes Leben aus Klängen bestand? Kann man der Stille womöglich sogar etwas Schönes abgewinnen?

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And the winners are:

1. Platz: Yasmin Karout

2. Platz: Jannes Nickel

3. Platz: Felicitas Grohmann

Vielen Dank an die Autor*innen, die Jury und das wunderbare Publikum. Ihr wart toll!

Andrea Thiele & Martin Hatzius